Identität und Grenzen im Wandel (IBiF): der Fall Ukraine

Identität und Grenzen im Wandel (IBiF): der Fall Ukraine

24. AUGUST 2021 - Eine Frau und ein Junge in Wyschewankas nehmen an der Prozession zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine teil. IMAGO / Ukrinform

Dieses Gemeinschaftsprojekt wird von Dr. Olga Onuch (University of Manchester) als Principal Investigator koordiniert. Die wissenschaftliche Direktorin des ZOiS, Prof. Gwendolyn Sasse, ist neben Prof. Henry Hale (George Washington University) und Dr. Volodymyr Kulyk (Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine) als Co-Investigator beteiligt. Das Projekt wird in erster Linie von der Britischen Akademie finanziert, zusätzliche Mittel kommen vom ZOiS und dem Institut für Europäische, Russische und Eurasische Studien der George Washington University.

Projektbeschreibung

Dieses Projekt geht am Beispiel der Ukraine der Frage nach, wie stabil oder situationsabhängig ethnolinguistische und staatsbürgerliche Identitäten sowie politische Einstellungen in Krisenzeiten sind. Konzeptionell ist das Projekt  an der Schnittstelle von Politikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie angesiedelt. Ein zentraler Fokus sind die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Identitäten, das Vertrauen in politische Institutionen und das politische bzw. gesellschaftliche Engagement der Bevölkerung.. Ein weiterer Fokus liegt auf der Wahrnehmung von lokalen Entwicklungen und Entscheidungsprozessen im Kontext der Kommunalwahlen 2020 und der andauernden Dezentralisierungsreform..

Sobald die Pandemiesituation es erlaubt, sollen im Rahmen des Projekts über einen sechs- bis zwölfmonatigen Zeitraum hinweg wiederholt dieselben Individuen befragt werden, um Kontinuitäten und Veränderungen der gesellschaftlichen Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und Präferenzen nachzuzeichnen. Während der Pandemie wurde das Projekt um eine Reihe von Fragen und Umfrageexperimenten im Rahmen der telefonischen Omnibusumfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) im April und September 2020 ergänzt.

Methodik

  • Face-to-face Panel-Befragung inkl. Umfrageexperimenten
  • Querschnittsstudien (wiederholt in Telefonumfragen eingebaute Fragen) einschließlich Umfrageexperimenten

Kernfragen

  • Wie hartnäckig und ausgeprägt sind ethnolinguistische Identitäten in einem so diversen Land wie der Ukraine über einen längeren Zeitraum hinweg?
  • Welche Auswirkungen hat die Covid-19-Pandemie auf Identitäten, politische Einstellen und das Verhalten der Menschen?
  • Wie erklären sich Diskrepanzen in der Wahrnehmung lokaler und nationaler Politik?

Projektbeteiligte am ZOiS

Wissenschaftliche Direktorin
Einstein-Professorin für Vergleichende Demokratie- und Autoritarismusforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin