Russlands Krieg in der Ukraine: Kontext und Perspektiven

Lange Nacht der Wissenschaften 2022

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Russlands Krieg in der Ukraine: Kontext und Perspektiven

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Das Azovstal-Gelände in Mariupol unter Beschuss russischer Truppen. IMAGO / ITAR-TASS

Der Angriff Russlands auf die Ukraine war für viele Menschen in Deutschland ein Schock, dabei schwelte seit Jahren ein von Russland unterstützter Krieg im Osten des Landes. Das ZOiS wurde 2016 gegründet, um die wissenschaftliche Expertise zum postsowjetischen Raum zu stärken. Der Konflikt in der Ukraine ist dabei ein Schwerpunktthema gewesen. Zur Langen Nacht der Wissenschaft wollen wir in einem Online-Programm den russischen Krieg aus verschiedenen Perspektiven erklären und Hintergrundwissen vermitteln.

19:00-19:30 Uhr: Der Krieg in der Ukraine: Hintergründe und Perspektiven mit Gwendolyn Sasse

Der Angriff Russlands auf sein Nachbarland Ukraine war für viele Menschen in Deutschland ein Schock, dabei schwelte seit Jahren ein von Russland unterstützter Krieg im Osten des Landes. Wieso die Ukraine in den Fokus Russlands gerückt ist und welche Perspektiven das Land hat, darüber spricht Gwendolyn Sasse.

19:30-20:00 Uhr: Ukraine: Ein gespaltenes Land? Von wegen! mit Tatiana Zhurzhenko

Von außen wurde die Ukraine oft als gespaltenes Land beschrieben: Osten und Westen, Ukrainischsprachige und Russischsprachige, Sowjetnostalgiker*innen und jene, die die Zukunft in Europa sehen. Sozialwissenschaftliche Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigen aber, dass es trotz regionaler Unterschiede eine übergreifende ukrainische Identität gibt. Die Ereignisse der letzten Jahre – Euromaidan, Annexion der Krim und der Konflikt im Donbas – haben diese Identität gestärkt, und durch den russischen Angriffskrieg wird sie nun deutlich sichtbar.

20:00-20:30 Uhr: Krieg in der Literatur. Literatur im Krieg mit Nina Frieß

Seit Menschen Kriege führen, schreiben sie darüber. Auch der Krieg in der Ukraine hat bereits Eingang in die Literatur gefunden. Nina Frieß spricht über ukrainische und russische Kriegsliteratur, aber auch darüber, wie sich Autor*innen beider Länder zu Russlands völkerrechtswidrigem Krieg positionieren.

20:30-21:00 Uhr: Rolle der Kirchen im Krieg mit Regina Elsner

Der Krieg in der Ukraine betrifft Kirchen nicht nur als Opfer von Zerstörung und humanitäre Hilfsorganisationen. Religion hat auch etwas mit der Ideologie hinter dem Krieg zu tun. Warum ist es so wichtig, die Rolle der christlichen Kirchen in den postsowjetischen Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine zu kennen? Wie kommt es, dass Religion so einen wichtigen Einfluss auf die Politik in Russland hat? Und können Kirchen auch Frieden schaffen?

21:00-21:30 Uhr: Dynamiken in den postsowjetischen De-facto-Staaten mit Sabine von Löwis

De-facto-Staaten sind Territorien innerhalb von Staaten, die eigene staatliche Strukturen aufgebaut haben, aber international nicht und nur von einzelnen Staaten anerkannt werden. Ein bekanntes Bespiel dafür ist Transnistrien in der Republik Moldau - ein Gebiet, das sich zu Beginn der 1990er Jahre unabhängig erklärte und seither von Russland abhängig ist. Der Krieg in der Ukraine zwingt auch De-facto-Staaten zu einer Reaktion gegenüber Russland und der Weltgemeinschaft. Wie verhalten sich die politischen Eliten in den De-facto Staaten zum Krieg in der Ukraine? Welche Dynamiken entstehen daraus?

21:30-22:00 Uhr: Wissenschaftliche Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges mit Christian Schaich

In den vergangenen Jahren verschlechterten sich die Bedingungen für die Forschung in und zu Russland. Das Land verschloss sich zusehends. Dennoch blieb Russland durch wissenschaftliche Kooperationen mit Deutschland verbunden. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führte zu einem Abbruch der institutionellen Zusammenarbeit. Zugleich geht es darum, die in jüngster Zeit stark gewachsenen Kooperationen mit der Ukraine trotz des Krieges aufrechtzuerhalten. Christian Schaich, administrativer Direktor des ZOiS, wird darüber sprechen, welche Auswirkungen der Krieg auf die Wissenschaft hat.