Armeniens neue Protestbewegung - innenpolitische Herausforderung und mögliche Konsequenzen
Armeniens neue Protestbewegung - innenpolitische Herausforderung und mögliche Konsequenzen
Nach der Übertragung von vier Dörfern an Aserbaidschan erlebte Armenien im Mai eine der größten Protestbewegungen gegen die Regierung seit der samtenen Revolution 2018. Die „Tavush for the homeland“ Bewegung hat das Ziel, die laufenden Verhandlungen mit Aserbaidschan zu stoppen und die Regierung unter Ministerpräsident Nikol Paschinjan zu stürzen. Es ist bezeichnend, dass die Proteste nicht von einem Politiker angeführt werden, sondern von Erzbischof Bagrat Galstanyan. Die steigende Zahl enttäuschter Menschen, darunter nicht nur Bewohner*innen der Region Tavusch, sondern auch Vertriebene aus Karabach, stellt Armenien erneut vor gewaltige politische und gesellschaftliche Herausforderungen. Welche innenpolitischen, aber auch außerpolitischen, Faktoren beeinflussen die derzeitige Protestbewegung? Inwieweit wird die außenpolitische Wende der armenischen Regierung von der zivilen Gesellschaft in Armenien hinterfragt? Welche Rolle spielt dabei die Armenisch-Apostolische Kirche? Inwieweit bekommt die Tavusch-Bewegung Unterstützung aus dem Ausland, insbesondere aus der Diaspora? Welche Folgen hat die Protestbewegung für den Friedensprozess aber auch für die Annäherung an den Westen?
Im Rahmen der Online-Diskussion wollen wir Antworten auf die oben aufgeworfenen Fragen suchen und die Ereignisse der letzten Monate einordnen.
Teilnehmende
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Shushanik Minasyan-Ostermann, Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS), Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Harutyun Harutyunyan, American University of Armenia / Yerevan State University, Jerewan
Kommentar: Tsypylma Darieva, ZOiS
Moderation: Nadja Douglas, ZOiS
Kontakt
Anja Krüger
Kommunikationskoordinatorin
events@zois-berlin.de